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Fliegenmasken und UV-Schutzwerte

Was steckt dahinter?

RegelmĂ€ĂŸig und vielzĂ€hlig erreichen uns Anfragen ĂŒber die Höhe des UV-Schutzwertes unserer Fliegenmasken. Euer Anspruch und Bedarf ist natĂŒrlich und nachvollziehbar - denn jeder von uns möchte seinen Liebling bestmöglich in der warmen Jahreszeit schĂŒtzen.  

In unserem Produktportfolio findet ihr Fliegenmasken ohne explizite UV-Schutzauslobung – mit Ausnahme des Modells TWIN FIT FLEXI MU, die bewusst und konkret einen NĂŒsternschutz mit getestetem, materialbedingtem UPF-Wert von 50 umfasst.  

Unser Anspruch ist, dass jeder Pferdebesitzer eine qualifizierte, bewusste Entscheidung zu den BedĂŒrfnissen und folglich benötigten AusrĂŒstung seines Pferdes treffen kann und, zum Wohle dieses, auch ausdrĂŒcklich sollte. Darum möchten wir zunĂ€chst im Folgenden diese Fragen mit euch klĂ€ren:  

  • Was bedeutet eigentlich UV-Schutz und wie kann dieser garantiert werden?  

  • Was muss gewĂ€hrleistet sein, damit eine Fliegenmaske eine Auslobung mit UV-Schutz ausweisen darf?  

  • Welche Materialien schĂŒtzen zuverlĂ€ssig vor UV-Licht, welche weniger? 

VORAB SEI SCHON GESAGT -

GRUNDSÄTZLICH GILT:

Jedes Material, das sich zwischen Sonneneinstrahlung und Haut/Fell befindet, bietet einen gewissen Schutz vor UV-Einstrahlung (Schutz durch das Material selbst). Wie stark dieser Schutz ist, hĂ€ngt zum einen von der Beschaffenheit des Materials ab – und zum anderen von der möglicherweise zusĂ€tzlich erfolgten chemischen Behandlung, die dazu dienen soll, den Schutzfaktor zu erhöhen. Die Auslobung eines UV-Schutzwertes bei einer Fliegenmaske scheint zunĂ€chst ein logischer und sinnvoller Ansatz, um grĂ¶ĂŸtmöglichen Schutz fĂŒrs Pferd zu gewĂ€hrleisten. Außerdem benötigt man fĂŒr die passende Auswahl in erster Linie eine Angabe oder Wert, der nachvollziehbar und vergleichbar ist. Das sehen wir genauso – und haben uns deshalb mit umfangreichen Untersuchungen, Materialtests und GesprĂ€chen zum Thema, unter anderem mit zustĂ€ndigen dafĂŒr zertifizierten Laboren, auseinandergesetzt.


DIE BEDINGUNG FÜR EINE AUSLOBUNG VON UV-SCHUTZWERTEN IST

ZunĂ€chst muss die Auslobung eines UV-Schutzwertes fĂŒr ein Produkt nachgewiesen werden können. Um einen Nachweis bzw. Zertifikat zu erhalten, lĂ€sst man die auszulobenden Eigenschaften am besten entsprechend genormten Verfahrens in einem Labor testen. Aber: FĂŒr die PrĂŒfung und Deklarierung der Höhe eines UV-Schutzwertes fĂŒr Textilien fĂŒr Tiere/Pferde existiert keine spezifische, einheitliche und gĂŒltige Richtlinie bzw. Verordnung, die die Anwendung von entsprechenden Normen bestimmt, nach denen getestet und ausgelobt werden darf. Daher ist auch die Deklarierung eines aussagekrĂ€ftigen und vergleichbaren UV-Schutzwertes fĂŒr Fliegenschutzprodukte prinzipiell gar nicht möglich. Folgendes ist hier zu beachten: FĂŒr sĂ€mtliche Textilien fĂŒr Menschen gibt es Richtlinien und Verordnungen, die vorschreiben, nach welchen Angaben eine entsprechende Auslobung von Attributen wie z.B. „Sonnenschutz“ oder „UV-Schutz“ stattfinden darf. Es gilt: FĂŒr Produkte, die in verschiedenen Bereichen aus unterschiedlichen Materialien bestehen, ist immer das Material mit dem niedrigsten UV-Schutzwert die Maßgabe fĂŒr die Auslobung des Produkts.

FÜR „PFERDE-TEXTILIEN” IST DIES JEDOCH NICHT GESETZLICH GEREGELT.

So kann es passieren, dass eine Fliegenmaske an der Stelle mit dem dicksten bzw. dichtesten Stoff auf ihre UV-Schutz Eigenschaften getestet wird und folglich mit einem Wert von beispielsweise „50+” ausgelobt wird. Auch wenngleich unter UmstĂ€nden viel grĂ¶ĂŸere Bereiche der Maske aus einem anderen Material sind, z.B. das Netz im Ohren- und/oder Augenbereich, welches einen viel geringeren UV-Schutzwert aufweist. Diese sinnbildliche VortĂ€uschung hoher Sicherheit ist möglich, da hier nicht die Richtlinie fĂŒr Menschen greift, nach der nur mit dem niedrigsten gemessenen UV-Schutz am Produkt ausgelobt werden darf. WICHTIG: Ein Netzstoff mit Löchern, wie meist im Ohren- und Augenbereich fĂŒr entsprechende AtmungsaktivitĂ€t und Durchsichtigkeit verwendet, bietet nur einen sehr geringen materialbedingten UV-Schutz - die Einstrahlung wird zwar natĂŒrlich gebrochen, ist aber je nach LochgrĂ¶ĂŸe und Dicke der FĂ€den reduziert gegenĂŒber anderen Geweben mit geringeren AbstĂ€nden zwischen den FĂ€den.

Um den Schutzfaktor von Materialien zu erhöhen, können chemische ZusĂ€tze verwendet werden. Das sogenannte â€žFinishing” beschreibt eine Art chemische Nachbearbeitung von Produkten, um einen höheren UV-Schutz zu gewĂ€hrleisten. Nichtsdestotrotz haben wir uns aus den folgenden GrĂŒnden bewusst dazu entschieden, Abstand zu nehmen von jeglichen kĂŒnstlichen ZusĂ€tzen: 

  • es können allergische Reaktionen und Reizungen beim Pferd auftreten 
  • das Finishing wird durch Regen, in der Waschmaschine und weitere externe EinflĂŒsse nach und nach abgetragen und gelangt ins Grundwasser 
  • das Finishing wird auch durch mechanische VorgĂ€nge wie WĂ€lzen oder Reiben nach und nach abgetragen und es kann keine finale Aussage getroffen werden, wie lange ein spezifischer UV-Schutz tatsĂ€chlich gewĂ€hrleistet ist

Weiter haben situative UmstĂ€nde und Kolorierung ebenfalls einen Einfluss auf den UV-Schutz: Eine feuchte, hellere Maske schĂŒtzt weniger als eine trockene, dunklere Maske. DafĂŒr heizt sich eine helle Maske vergleichsweise weniger auf als eine dunklere. Auch hier gilt es, abzuwĂ€gen und die individuellen BedĂŒrfnisse des Pferdes zu berĂŒcksichtigen!