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#EINDECKEN


D für Decken und für Denier - was steckt dahinter?

D für Decken und für Denier - was steckt dahinter?

Bei der Wahl der richtigen Outdoordecke für unsere Pferde haben wir Reiter alle ein Ziel: Sie muss passen, wind- und wasserdicht sein, über ein ausreichendes Maß an Atmungsaktivität verfügen und im besten Fall so lange wie möglich halten – das heißt, so strapazierfähig wie möglich sein. Um diesbezüglich die passende Auswahl zu treffen, lassen sich anhand der Produktbeschreibungen verschiedene Werte und Angaben miteinander vergleichen, die wir abwägen und anhand unserer individuellen Anforderungen bewerten müssen.
Doch was bedeuten diese Angaben konkret und welche Bedeutung hat das “große D” bzw. die allgemeingebräuchliche Abkürzung “den” für Denier? Wir geben euch im Folgenden einen Überblick - so viel sei allerdings schon vorweggesagt: 800 den sind nicht gleich 800 den – und eine 1200 den – Decke ist nicht zwingend strapazierfähiger als eine 800 den - Decke.

FADENSTÄRKE

Die Fadenstärke der verwendeten Kunstfaser für das Außenmaterial einer Outdoordecke wird in Denier (den) angegeben. Ein Denier bedeutet, dass das Material ein Gramm pro 9000 Meter wiegt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine dickere Fadenstärke das Material reißfester macht. Allerdings müssen wir dabei immer die Materialeigenschaften an sich berücksichtigen.

AUSSENMATERIAL

Der angegebene Wert der Fadenstärke ist für die Bewertung der Widerstandsfähigkeit bzw. Strapazierfähigkeit der auszuwählenden Decke immer in Relation des verwendeten Materials zu betrachten. Da beispielsweise Polyester viel reißfester ist als Baumwolle, ist Stoff aus 600 den Polyester widerstandsfähiger als 1200 den Baumwolle. Nylon ist gegenüber Polyester noch haltbarer und widerstandsfähiger, allerdings auch etwas teurer.

RIPSTOP: WENN'S NOCH MEHR SEIN DARF 

Das normale Webverfahren gibt eine gute Reißfestigkeit. Für extra starke Beanspruchung gibt es Outdoordecken mit zusätzlichem Ripstop oder Double Ripstop. Dabei wird ein stärkeres Garn zusätzlich einfach oder doppelt eingewebt. Es entsteht ein Gittermuster, welches die Stabilität erhöht. Sollte doch einmal ein Loch im Material entstehen, verhindert Ripstop, dass das Gewebe weiter ausreißt.

IMMER SCHÖN TROCKEN BLEIBEN – UND TROTZDEM DIE RICHTIGE BELÜFTUNG

Um unseren Pferden optimale Funktion und Komfort zu bieten, müssen Outdoordecken zwei Ansprüche miteinander vereinen - nämlich gleichzeitig von außen wasserdicht und von innen atmungsaktiv sein. 
Die Maßeinheit für die Wasserdichte eines Materials ist die Wassersäule. Diese gibt an, ab welchem Wasserdruck Feuchtigkeit durch den Stoff dringt. Eine Wassersäule von 5.000 mm entspricht ca. 0,5 bar. Je größer der Wert, umso besser hält das Material Wasser stand. Für eine Outdoordecke ist zudem entscheidend, dass die Nähte wasserdicht verarbeitet sind, zum Beispiel getaped oder verschweißt. 
Die Atmungsaktivität bezeichnet die Fähigkeit eines Stoffes, Wasserdampf von innen nach außen entweichen zu lassen. Das sorgt für ein angenehmes, trockenes Tragegefühl und verhindert Überhitzung. Um Aufschluss über diesen Wert zu geben, gibt es verschiedene Messverfahren. Der MVTR-Wert (Moisture Vapor Transmission Rate) gibt an, wie viel Wasserdampf in 24 Stunden durch eine Fläche von einem Quadratmeter verdunstet (zum Beispiel: 3.000 g/m²/24h).

EINE FÜR ALLE ODER ALLE FÜR EINEN?

Gerade weil der Anspruch an eine Outdoordecke so individuell ist und das erforderliche Maß an Widerstandsfähigkeit unter anderem maßgeblich abhängt von der Haltungsform und dem eigenen Pferde- sowie gesamten Herdenverhalten (sofern das Pferd zumindest teilweise im Herdenverband auf dem Paddock oder der Weide gehalten wird), ist die Auswahl an unterschiedlichen Modellen so riesig und fällt die richtige Wahl daher manchmal schwer. Es muss jedoch nicht immer das Maximum sein – und zusätzlich zu der abschließenden Bewertung der richtigen Wahl spielen die korrekte Größenwahl, Verschluss- und Befestigungsmöglichkeiten, die Kombinierbarkeit mit Halsteilen oder Linern, die Füllung und das Lining der Decke und zuletzt auch die optimale Farbwahl (Sonnenlichtreflektion) eine wichtige Rolle.


DEN ÜBERBLICK BEHALTEN

Vergleiche die individuellen Ansprüche an die optimale Outdoordecke für dein Pferd mit unterschiedlichen Varianten und finde so heraus, welche Decke oder welches Deckensystem das Richtige für euch ist:
Wir haben für dich einen Buying Guide erstellt, der dir einen Gesamtüberblick bietet. Aber Achtung: wenn du das passende Modell gefunden hast, denke immer daran, für die finale Größenwahl dein Pferd vorab zu vermessen! Selbst wenn wir glauben, die Deckengröße für unsere Pferde zu kennen – die Angaben können bei unterschiedlichen Herstellern variieren und auch unsere Pferde können sich im Laufe der Zeit verändern. Auf der richtigen Seite bist du hier: Größenfinder.