Jeder Sportler weiß, dass es manchmal notwendig ist, etwas mehr Geld in solide Funktionskleidung zu investieren. Im Reitsport hingegen ist es nicht selbstverständlich, qualitativ hochwertige und funktionale Kleidung zu bekommen, wenn man viel auszugeben bereit ist: Oftmals bezahlt man den Markennamen, während die Produkte den Anforderungen des Reiteralltags nicht oder nur teilweise gerecht werden. Schneller Verschleiß oder unzureichende Funktionalität führen zu Frust und veranlassen zum Neukauf. Besonders schicke, aber kurzlebige Designs regen auch im Pferdesportbereich zu einem als „Fast Fashion“ bekannten Konsumverhalten an. Schnell produzierte Mode liegt zwar mit dem Erscheinungsbild voll im Trend, überzeugt aber kaum als belastbare Sportbekleidung im Pferdestall.
Wohl typisch für den Reitsport sind komplette Outfits für Pferd und Reiter in verschiedensten Farben und Designs. Es ist selbst vor dem Hintergrund des Umweltschutzes vollkommen in Ordnung, Zubehör und Reitbekleidung in mehreren Varianten zu verwenden, sofern die angeschafften Teile wirklich aufgebraucht werden. Sinn für Ästhetik und Stil haben durchaus auch in Stall und Reithalle ihre Berechtigung und sollten niemandem ein schlechtes Gewissen bereiten.
Manchmal sollte man allerdings den eigenen Bestand an Produkten prüfen, bevor man sich für einen Neukauf entscheidet. Oftmals finden sich im Spind noch Einzelteile oder Sets, die bisher kaum genutzt wurden. Dabei sind beispielsweise Schabracken, Bandagen sowie Abschwitzdecken exakt auf Reithosen, Jacken und Shirts abgestimmt. Wenn diese Kollektionen und Teilkollektionen auch stylisch aussehen mögen und eine optische Einheit aus Pferd und Reiter bilden, so unterstützen sie doch ein problematisches und nicht mehr zeitgemäßes Konsumverhalten. Deshalb macht es Sinn, diese erst aufzutragen und beim nächsten Einkauf bewusst Pferdezubehör und Reitbekleidung auszuwählen, die langfristig und vielfältig einsetzbar sind.