DAS 3-RING GEBISS ALS VERBINDUNGSELEMENT
ZWISCHEN PFERD UND REITER

Die vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter basiert auf dem ausbalancierten Zusammenspiel zweier Lebewesen. Der Aufbau von Vertrauen ist geprägt vom konsequenten und gleichzeitig gefühlvollen Umgang miteinander. Unser Anspruch an das Gebiss als Verbindungselement ist das Ermöglichen einer optimalen und gleichzeitig sanften Einwirkung der Reiterhand auf das Pferdemaul – für eine harmonische und erfolgreiche Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter. 

Einmal vorab: 

Um die passende Gebisswahl für dich und dein Pferd zu treffen, ist es von besonderer Bedeutung, eine Reihe unterschiedlicher Faktoren zu berücksichtigen, für den individuellen Fall zu prüfen und auch schlussendlich in der Praxis zu testen.   

Damit du eine erste Vorauswahl treffen kannst, haben wir dir im Folgenden eine Übersicht mit wichtigen Aspekten und Hinweisen zusammengestellt. 

WICHTIG! 

Unabhängig von der korrekten Wahl des Gebisses ist immer die Gesundheit des Pferdes von höchster Bedeutung und die Grundvoraussetzung für ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter! Sowohl die Anatomie des Pferdes als auch der Ausbildungsstand von Pferd und Reiter spielen eine wesentliche Rolle für die Auswahl des passenden Gebisses. Wir setzen mit allen Empfehlungen voraus, dass jeder Reiter diese Aspekte kontinuierlich beachtet, regelmäßig überprüft und unabhängig von der Gebisswahl jederzeit mit seinen Zügelhilfen eine feinfühlige und korrekte Einwirkung auf das Pferdemaul als übergeordnetes Ziel verfolgt. Des Weiteren ist zu beachten, dass sich die Bedürfnisse des Pferdes im Verlauf des Trainings und der Ausbildung verändern können, weshalb es wichtig ist, regelmäßig zu überprüfen, ob die getroffene Wahl nach wie vor die passende ist. 

Es gibt UNZÄHLIGE MÖGLICHKEITEN... 

Die Vielzahl verschiedener Gebisse unterscheidet sich nicht nur hinsichtlich des Materials, der Gebissstärke und der Gebissringart, sondern auch in Bezug auf Form und Design. Das Verhältnis der Einwirkung des Gebisses als Verbindungselement zwischen Reiterhand und Pferdemaul durch annehmende oder durchhaltende Zügelhilfen in halben oder ganzen Paraden variiert je nach Form und Art des Gebisses. 

In diesem Blogbeitrag wollen wir dir das 3-Ring Gebiss näher vorstellen. 


DIE VERSCHIEDENEN MUNDSTÜCKE

Bereits die Wahl des Mundstückes ist ein wichtiger Bestandteil deiner Gebissauswahl. Um das passende Mundstück für dich und dein Pferd zu finden, ist es ratsam die möglichen Varianten jeweils über einen längeren Zeitraum zu testen. 

Unabhängig von der Ring- oder Anzugform liegen bereits die verschiedenen Mundstücke unterschiedlich im Pferdemaul. Unsere 3-Ring Wassertrensen gibt es in der einfach und doppelt gebrochenen Ausführung. Ein einfach gebrochenes Gebiss wirkt auf die Laden des Pferdes und auf dessen Zunge ein. Die einseitige Zügelhilfe kommt hier präzise auf der Zunge und der entsprechenden Lade an. Bei einer konstanten und gefühlvollen Anlehnung an die Reiterhand, kann das Pferd dieses Gebiss leicht anheben und damit der Zunge etwas mehr Platz verschaffen, welche als leichtes Polster der empfindlichen Laden des Pferdes fungieren kann. Ein deutlich zu starker Effekt des einfach gebrochenen Gebisses kann durch ein zu großes oder zu dick gewähltes Gebiss hervorgerufen werden.

Die Wirkung eines doppelt gebrochenen Gebisses unterscheidet sich vom einfach gebrochenen in einer vermehrten Wirkung auf die Zunge des Pferdes, da dieses Mundstück mithilfe das olivenförmigen Verbindungsstückes die Pferdezunge vermehrt umschließt. Dadurch liegt es ruhiger im Pferdemaul und der ausgeübte Druck der Zügelhilfen wird gleichmäßiger verteilt. Bei einer zu starken Einwirkung kann es bei diesem Mundstück allerdings schneller zu einem Quetschen der Pferdezunge kommen. Im Gegensatz zu Stangengebissen lassen sowohl einfach als auch doppelt gebrochenen Gebisse eine einseitig unabhängige Zügelhilfengebung zu.

Schlussendlich wirkt aber weder das einfach noch das doppelt gebrochene Mundstück prinzipiell mehr oder weniger "scharf", ist grundsätzlich besser oder schlechter. Die Gebisse unterscheiden sich einfach in ihrer Wirkungsweise. Das ermöglicht uns, immer auf jede individuelle Gegebenheit bei Pferd und Reiter, wie beispielsweise die Anatomie des Pferdemauls und den aktuellen Ausbildungstand, zu achten und das Gebiss dementsprechend zu wählen. Deswegen musst du ausprobieren, welches dieser Mundstücke besser zu dir und deinem Pferd passt, womit ihr beide zufrieden seid und euch wohlfühlt.

GEBISSFORM: STANDARD

Die Gebissschenkel einfach oder doppelt gebrochener Gebisse in der Standard-Form bilden im Pferdemaul einen eher spitz nach oben zulaufenden Winkel in Richtung Gaumen.  

Die Einwirkung bei annehmenden oder durchhaltenden Zügelhilfen durch halbe oder ganze Paraden verteilt sich so im Verhältnis stärker auf die Laden als auf die Zunge des Pferdes. 

GEBISSFORM: STANDARD

Die Gebissschenkel einfach oder doppelt gebrochener Gebisse in der Standard-Form bilden im Pferdemaul einen eher spitz nach oben zulaufenden Winkel in Richtung Gaumen.  

Die Einwirkung bei annehmenden oder durchhaltenden Zügelhilfen durch halbe oder ganze Paraden verteilt sich so im Verhältnis stärker auf die Laden als auf die Zunge des Pferdes. 


DIE WIRKUNG DES 3-RING GEBISSES

Die vielen verschiedenen Ring- und Schenkelvarianten, die es gibt, haben natürlich auch verschiedene Wirkungsweisen bei der Einwirkung auf das Pferd, beziehungsweise verfolgen unterschiedliche Einwirkungsziele. Das Gebiss ist aber niemals als grundlegende Lösungsvariante für Probleme und Meinungsverschiedenheiten zwischen Pferd und Reiter anzusehen oder gar dafür entwickelt worden. Mit allen Empfehlungen setzen wir voraus, dass Maßnahmen zur Selbstreflexion von jedem Reiter regelmäßig, bewusst und wünschenswerterweise unter Mithilfe von geeigneten Trainern oder auch Tierärzten vorgenommen werden.

Das 3-Ring Gebiss kann je nach Veschnallweise mit durchlaufenden oder festen Ringen genutzt werden.

Diese Möglichkeiten bestehen, um die Wirkung des Gebisses anzupassen:

  • Einwirkung auf die Zunge und Laden: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen, der Zügel im großen Hauptring. 

  • mittlere Hebelwirkung auf Zunge, Lade und Genick: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen. Durch Pelhamstraps oder Pelhamriemen wird eine Verbindung zwischen dem kleinen unteren Ring und dem großen Hauptring hergestellt. Daran kann der Zügel befestigt werden. 

  • gezielte Hilfenverstärkung mit Einsetzung der Hebelwirkung auf Zunge, Lade und Genick: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen und jeweils ein Zügelpaar im großen Hauptring und dem kleinen oberen Ring. 

  • größtmögliche Hebelwirkung auf Zunge, Lade und Genick: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen, der Zügel im kleinen unteren Ring. 

Das 3-Ring Gebiss kann je nach Veschnallweise mit durchlaufenden oder festen Ringen genutzt werden.

Diese Möglichkeiten bestehen, um die Wirkung des Gebisses anzupassen:

  • Einwirkung auf die Zunge und Laden: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen, der Zügel im großen Hauptring. 

  • mittlere Hebelwirkung auf Zunge, Lade und Genick: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen. Durch Pelhamstraps oder Pelhamriemen wird eine Verbindung zwischen dem kleinen unteren Ring und dem großen Hauptring hergestellt. Daran kann der Zügel befestigt werden. 

  • gezielte Hilfenverstärkung mit Einsetzung der Hebelwirkung auf Zunge, Lade und Genick: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen und jeweils ein Zügelpaar im großen Hauptring und dem kleinen oberen Ring. 

  • größtmögliche Hebelwirkung auf Zunge, Lade und Genick: Das Backenstück ist im kleinen oberen Ring zu befestigen, der Zügel im kleinen unteren Ring. 

Kleiner Reminder:

Im Grunde gibt es keine pauschale Antwort darauf, welche Gebissart für welches Pferdemaul oder welchen Pferdetyp die perfekte Wahl ist. Auch können sich die Bedürfnisse im Laufe der Ausbildung und Training eines Pferdes verändern - es ist wichtig, regelmäßig zu beobachten, ob die Wahl, die einmal getroffen wurde, auch weiterhin die passende ist. 


DAS GEBISS IM MODELL

Die Anatomie des Ober- und Unterkiefers, sowie auch die Ausprägung der Zungenmuskulatur ist bei jedem Pferd individuell unterschiedlich. Dadurch bedingt variiert auch der in der Regel ohnehin stark begrenzte Platz zwischen Gaumen und Zunge, also dort, wo das Gebiss liegt. Wichtig ist deshalb auch, dass du dies berücksichtigst bei deiner Wahl der Gebissstärke. Unabhängig von verschiedenen anatomischen Voraussetzungen, sind bei all unseren Gebissen sämtliche Verbindungsglieder, Mittelstücke und Gebissringe an die Stärke und Größe des jeweiligen Gebisses angepasst, um so eine möglichst ideale und komfortable Position im Pferdemaul zu gewährleisten. 


RICHTIG MESSEN FÜR EIN PASSENDES GEBISS - WEITE/LÄNGE

Die Ermittlung der Gebissweite deines Pferdes:


(1)

Du misst von Maulspalte zu Maulspalte deines Pferdes und nimmst diesen Wert als Orientierung für die Gebissweite des 3-Ring Gebisses. Bei der Anprobe solltest du darauf achten, dass zwischen Maulwinkel und Gebissring nicht mehr als 0,5 cm Abstand sind, die Lefzen deines Pferdes aber nicht durch den beweglichen Gebissring eingeklemmt werden können.

Diese Werte sind für die Wassertrense, das Soft-Ring Gebiss und das 3-Ring Gebiss bestimmt. 
Für andere Gebissvarianten können die Empfehlungen abweichen.

 

Wer kann dir helfen, die richtige Gebissweite für dein Pferd zu bestimmen?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um die Gebissweite deines Pferdes herauszufinden. Um wirklich ein optimales Ergebnis zu bekommen, empfehlen wir mehrere Bestimmungswege zu nutzen:

  • deinen Pferdezahnarzt fragen
  • einfaches Ausprobieren

Wichtig!

Zu beachten ist auch hier, dass das Maul deines Pferdes, sowie sein und auch dein Ausbildungsstand individuell ist und das Gebiss daher auch immer entsprechend ausgesucht werden muss. Manche Pferde mögen es nicht, wenn das Gebiss etwas weiter ist, während andere Pferde empfindlich darauf reagieren, wenn ein Gebiss zu nah am Maulwinkel anliegt. Du solltest aber vor allem bei Wassertrensen immer darauf achten, dass der Maulwinkel deines Pferdes nicht zwischen dem Gebissring und dem Mundstück eingeklemmt werden kann.


RICHTIG MESSEN FÜR EIN PASSENDES GEBISS - STÄRKE

Die Bestimmung der richtigen Gebissstärke für dein Pferd:


(2)

Die 2-Finger-Regel: Kannst du zwei Finger entspannt übereinander in die Maulspalte bzw. Lade deines Pferdes legen, kannst du ein Gebiss in 16 oder 18 mm wählen. Stößt du mit den Fingern an die Kieferknochen, solltest du 14 oder 16 mm wählen.

Wichtig!

Während die Pferde früher recht große Köpfe und dementsprechend auch durchschnittlich größere Maulspalten besaßen, wurden die Pferdeköpfe in den vergangenen Jahren durch die aktuelle Zuchtauswahl zunehmend kleiner. Demnach ist im Maul vieler unsere Pferde heute noch weniger Platz für ein Gebiss. Ein dünneres Gebiss kann also durchaus angenehmer für das Pferd sein als ein dickes, welches möglicherweise im Maul anstößt oder klemmt, auch wenn zuerst der Gedanke aufkommen mag, dass dickere Gebisse grundsätzlich weicher einwirken. Deswegen ist es besonders wichtig, sich vor der Wahl des Gebisses die Maulspalte deines Pferdes anzusehen und bei der Probe zu kontrollieren und ob das Gebiss im Maul frei zum Liegen kommt. Unabhängig von verschiedenen anatomischen Voraussetzungen, sind bei all unseren Gebissen sämtliche Verbindungsglieder, Mittelstücke und Gebissringe an die Stärke und Größe des jeweiligen Gebisses angepasst, um so eine möglichst ideale und komfortable Position im Pferdemaul zu gewährleisten. 


TESTCENTER

DAMIT DU LEICHTER DIE RICHTIGE WAHL TREFFEN KANNST, DENN EINER ENTSCHEIDET: DEIN PFERD

Um herauszufinden, welches die richtige Wahl für dich und dein Pferd ist, gibt es nur einen Weg: Probiere unterschiedliche Varianten und Formen aus. Ob ein einfach oder doppelt gebrochenes Gebiss, eine STANDARD- oder SHAPED-Form, ob Wassertrense oder Olivenkopfgebiss und welche Stärke für dein Pferd optimal geeignet ist, lässt sich schlussendlich am besten beantworten, wenn dein Pferd bei einer optimalen und gleichzeitig sanften Einwirkung deiner Zügelhilfen zufrieden und korrekt an das Gebiss herantritt. 

HIER GEHT ES ZUM TESTCENTER

Jetzt hast du viel Knowhow über 3-Ring Gebisse gesammelt. Nun kann es losgehen mit dem Messen deines Pferdes und dem Ausprobieren verschiedener Varianten. So können dein Pferd und du, mit dem für euch richtigen Gebiss, ein harmonisches Zusammenspiel beim Reiten auf- und ausbauen.

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